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rLM-Abrechnung bei der GETEC-Gruppe

rLM-Abrechnung bei der GETEC-Gruppe

Unser Fachartikel ist nun auch als Download verfügbar: rLM Abrechnung bei der GETEC-Gruppe

 

SAP IS-U ist eine der am weitesten verbreiteten Softwarelösungen in Sachen Energieabrechnung. Sie bietet ein breites Funktionsspektrum und deckt dabei einen Großteil der Anforderungen und Standardprozesse in der Energiewirtschaft ab. Steigen jedoch Komplexität, Anforderungen und Varianz der Prozesse, können diese meist nur mithilfe zahlreicher Drittanwendungen abgebildet werden. So auch im Segment der Abrechnung von rLM-Kunden (rLM= registrierende Lastgangsmessung).

Die standardmäßige Abrechnung von rLM-Kunden ist für SAP IS-U kein Problem, jedoch stehen Energieversorger immer häufiger vor Herausforderungen durch vertragliche Sonderanforderungen oder individuelle Messkonzepte einzelner Kunden. Die GETEC Gruppe hat sich genau dieser Herausforderung angenommen und letztendlich eine Lösung gefunden, um diese zu meistern: Die PALMER GRUPPE.

 

GETEC Gruppe – Energiedienstleistungen: Maßgeschneidert, nachhaltig und sicher.

Die GETEC Gruppe besteht mittlerweile aus einer Reihe von Unternehmen, die unterschiedliche Geschäftsfelder im Bereich der Energiedienstleistungen und dem Energiemarkt abbilden. Die GETEC Energie GmbH bietet dabei vor allem intelligente Energiedienstleistungen und unterstützt Energieverbraucher, -versorger und – erzeuger bei der effizienten und nachhaltigen Beschaffung oder Vermarktung von Energie. Währenddessen bedient die GETEC Green energy GmbH regenerative Energielösungen und die GETEC net GmbH betreibt Arealnetze, erbringt diverse Netzdienstleistungen und ist Spezialist in Sachen Smart Metering.

 

rLM Abrechnung mit SAP IS-U

Die standardmäßige Anwendung von SAP IS-U deckt eine Vielzahl von Funktionen und Möglichkeiten der Prozessabwicklung ab – aber nunmal nicht alles. Genau an dieser Stelle kommen zwei Unternehmen unserer PALMER GRUPPE – die NEA GmbH und die PALMER AG – ins Spiel.

Durch unsere langjährige Expertise im Bereich der Entwicklung von IT-Lösungen und der Abwicklung operativer Prozesse konnten wir eine innovative Lösung entwickeln, die eine systemseitige Abbildung individueller Szenarien für die Abrechnung von rLM-Anlagen (Strom / Gas) direkt in SAP IS-U ermöglicht.

Die Anforderungen bei der Abrechnung von rLM-Anlagen reichen von einfachen, standardmäßigen Messkonzepten bis hin zu vielfach komplexen Abrechnungsszenarien, die ein optimales Zusammenspiel von Abrechnungssoftware, Systemschnittstellen und der operativen Abwicklung erfordern. Um diese Vielschichtigkeit im praktischen Kontext zu veranschaulichen, wurden eine Reihe von Use Cases für verschiedene Einsatzgebiete dieser Lösung zusammengestellt:

 

Use Case: konstanter Stromverbrauch im Betrieb

Wohl der einfachste Fall der Energieabrechnung im Segment der registrierenden Lastgangsmessung, aber dennoch nicht zu vernachlässigen: Ein Kunde hat jährlich ungefähr einen konstanten Stromverbrauch. Als Beispiel hierfür bietet sich ein Bäckereibetrieb an, der mit seinen Backöfen rund 2,5 Mio. kWh verbraucht. Dabei können Kunde und Energieversorger einen gut planbaren und attraktiven Festpreis vereinbaren, der monatlich mit dem Lastgang abgerechnet wird. Der Lastgang liefert Auskunft über Verbrauchsmenge und Lastspitzen und die Wirkarbeit wird letztendlich mit dem vereinbarten Festpreis bewertet. Die staatlichen Umlagen und Abgaben werden im Rahmen der rLM-Abrechnung ebenfalls berechnet und fallen in Form von zusätzlichen Gebühren an.

 

  • Besonderheiten
    Eine Besonderheit gilt es hierbei dennoch abzubilden: die Netzentgelte. Die Daten zur Ermittlung der Netzentgelte entstehen außerhalb von SAP und ein Import der Daten über das Standard IS-U ist nicht möglich.
  • Lösung
    Um dies zu bewältigen, nutzt die PALMER AG die eigens entwickelte REPTOR-Lösung, um die Daten aus der INVOIC, einer Schnittstelle der Bundesnetzagentur, zu importieren. Im Falle einer Hochrechnung werden die Netzentgelte über einen Webservice der GET AG angefragt.
  • Handling
    Der anschließende Rechnungsversand erfolgt letztendlich postalisch oder elektronisch, wobei bei Letzterem neben dem Versand per E-Mail weitere Formate wie ZUGFeRD oder das Rechnungsformat Factur-X als PDF-Format unterstützt.

 

 

Use Case | rLM-Abrechnung

Abb. 1 – Use Case: konstanter Stromverbrauch im Betrieb

 

Use Case: Kopplung des Energiepreises an die Energiebörse

In diesem Fallbeispiel betrachten wir einen Betreiber von Contracting-Anlagen, welcher Gas von Energieversorgern bezieht. Anschließend wandelt er dieses Gas in Wärme um und beliefert seine Kunden. Das Gas ist somit lediglich ein Einsatzstoff und wird direkt an den Endkunden weiter verrechnet.

 

  • Besonderheiten
    Aufbauend zu den Besonderheiten aus Use Case II gibt es hier eine weitere Besonderheit: Der Energiepreis für die abgenommene Gasmenge ist als indexbasierter Preis an die Entwicklungen der Energiebörse gekoppelt. Eine Preisänderung ist dabei ein Mal im Monat ist zulässig. Weiter besteht die Möglichkeit, eine Handling-Fee auf die Wirkarbeit zu berechnen.
  • Lösung
    Die PALMER AG hat hierfür im Rahmen von Standard-Erweiterungsmöglichkeiten im SAP IS-U die Abrechnung von Termin- und Spotmarktgeschäften realisiert. Die bezogenen Energiemengen und anfallenden Kosten werden dabei von Kunden zur Verfügung gestellt und über die eigens entwickelte Schnittstelle KISTERS importiert. Um die Masse der Daten effizient verwalten zu können, wurde zusätzlich ein Abrechnungscockpit entwickelt.

 

 

Use Case | rLM-Abrechnung

Abb. 2 – Use Case: Kopplung des Energiepreises an die Energiebörse

 

Use Case: Leerstands-Management – Effizienzgewinne in der Wohnungswirtschaft

Leerstände in Mietobjekten stellen in Hinblick auf die Energieabrechnung einen sehr hohen Aufwand dar und verursachen ebenso hohe Kosten. Das liegt vor allem daran, dass für Leerstände die Rechnungen der Grundversorger bzw. Ersatzversorger bearbeitet werden müssen.

 

  • Besonderheiten
    In vielen Fällen reichen die Leerstände über das Ende eines Geschäftsjahres hinaus. Aus diesem Grund müssen die fälligen Rechnungsbeträge der Grund- bzw. Ersatzversorger auf mehr als ein Geschäftsjahr aufgeteilt werden. Ziel ist es also, alle Leerstände kalenderscharf in einer einzigen Abrechnung zu bündeln und pauschal abrechnen zu können.
  • Lösung
    Die Abrechnung von SLP- Anlagen (Standard Lastprofil) erfolgt in der Regel in Form einer Stichtagsabrechnung zum 31.12. eines Jahres. Um die Abrechnung auch in laufenden Monaten zu ermöglichen, werden diese nicht mit mengenabhängigen Preisen, sondern in Form einer Pauschale berechnet. Objekte, deren Leerstand während eines Geschäftsjahres endet, werden erst zum Ende des Kalenderjahres abgerechnet. Um dies komplett innerhalb des SAP IS-U Standards umsetzen zu können, wurden seitens der PALMER AG eigene Tariftypen speziell für diesen Fall generiert.

 

 

Use Case | rLM-Abrechnung

Abb. 3 – Use Case: Leerstands-Management – Effizienzgewinne in der Wohnungswirtschaft

 

Use Case: Kundenanlagen und Mieterstrommodelle

Dieser Use Case geht davon aus, dass einige Wohnobjekte innerhalb einer Wohnungsgenossenschaft mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet sind und diese mit Strom beliefern. Zusätzlich benötigter Strombedarf wird aus dem öffentlichen Netz bezogen.

 

  • Besonderheiten
    Die Photovoltaikanlage ist innerhalb der Anlagengruppierung als Hauptanlage eingeordnet und mit einem Zweirichtungszähler ausgestattet, während die Wohneinheiten als Nebenanlagen gruppiert sind. Die Wohnheime besitzen eigene Messtechnik, gelten jedoch nicht als offizielle Marktlokationen.
  • Lösung
    In der Abrechnung wird die erzeugte Energiemenge der Photovoltaik-Anlagen (Hauptanlagen) sowie der Residualverbrauch hinzugezogen. Mit der Verteilung auf die Nebenanlagen können somit auch eventuelle Begünstigungen aus der EEG-Umlage berücksichtigt werden.

 

 

Use Case | rLM-Abrechnung

Abb. 4 – Use Case: Kundenanlagen und Mieterstrommodelle

 

Diese beispielhaften Use Cases machen deutlich, wie vielseitig und komplex Abrechnungsszenarien der registrierenden Lastgangsmessung sein können. Um diese Herausforderung effektiv und effizient meistern zu können, hat sich die GETEC GRUPPE dazu entschieden, auf die Expertise der PALMER GRUPPE zu setzen. So sorgt die PALMER AG für eine Umsetzung der Prozesse und Abrechnungsszenarien, während die NEA GmbH als etablierter Prozessdienstleister einen reibungslosen und effizienten operativen Abrechnungsbetrieb im Tagesgeschäft sicherstellt – einschließlich aller anfallenden Service-Prozesse.

Durch dieses erfahrene Zusammenspiel der beiden Unternehmen konnte sich die GETEC GRUPPE neben einer erfolgreichen Optimierung ihrer Abrechnungsprozesse gleichzeitig einen reibungslosen Übergang von der Entwicklung in den Echtbetrieb sichern.

Weitere Use Cases sowie Informationen zu unseren Leistungen im Bereich der rLM Abrechnung finden Sie hier.

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